Räubertochter Ronja – Mein erstes Mantrailing-Erlebnis

  • Beitrags-Kategorie:Training
  • Lesedauer:5 min Lesezeit

Alles neu – alles wahnsinnig aufregend!

Hallo, ich bin Ronja, wahnsinnige 14 Wochen jung und möchte euch mal was erzählen. Gestern meinte mein Frauchen: „Komm kleine Maus, heute darfst du den Ernst des Lebens entdecken“. Natürlich hatte ich keine Ahnung, was sie damit meinte und daher war ich zwar verwirrt, aber voller Stolz, als sie mich zusammen mit meinen großen Geschwistern Benny und Franzi ins Auto packte. Wohin und was dort passieren sollte, hat sie mir zwar erzählt, aber anfangen konnte ich damit nichts.

Nach einer kurzen Fahrt hielten wir an einem alten, leerstehenden Gebäude, welches früher mal der Verwaltung diente und in dessen Inneren sich ganz viele leere, ehemalige Büroräume befanden – einige lagen auch voll mit durcheinander geschmissenen, zu vernichtenden Akten.

Was ist denn das hier?

Ich muss zugeben, ein bisschen erschrocken schaute ich mich schon um, als sie mich aus dem Auto holte, aber sofort hörte ich auch herziges Gerede und zwei Frauen, die ich später noch näher kennenlernen sollte, warfen sich mir regelrecht vor die Füße. Total lieb waren die Beiden und schnell taute ich auf.

Kaum kennengelernt, verschwanden Beide schon im großen Maul des Gebäudes. Aber nur kurz, dann kam die eine, Marion, wieder heraus und rief Frauchen und mich zu sich. Na ja, Frauchen war ja dabei, also bin ich hoch erhobenen Hauptes – auf ihrem Arm – auch durch dieses große Maul getreten. Drinnen war es gar nicht so schlimm, einfach nur ein Gebäude. Sowas kannte ich ja nun schon, schließlich wohnen wir ja selbst in sowas. Nur irgendwie war es dann doch sehr still im Inneren – egal, schnell ging es mit Frauchen die Treppen rauf und in einen langen Flur mit ganz vielen Türen. Dort lag eine Jacke auf dem Boden, komisch, hatte die dort vielleicht einer vergessen?

Frauchen setzte mich vor dieser Jacke ab, zeigt mit dem Finger darauf und meinte: „Such!“. Hmmm roch die lecker. Schnell hockte ich mich darauf und schaute Frauchen fragend an. Und nun? Es dauerte einige Zeit, bis sie sich endlich zu mir beugte und mit ihrem Finger auf den Boden vor der Jacke tippte. Ja und? Was nun? Erst als Frauchen sich einige Schritte vorwärts bewegte zog ich nach und dann…ja dann roch ich es. Der Geruch von der Jacke lag auch davor und davor ging es weiter und davor dann noch weiter.

Jetzt wurde ich neugierig und rannte der Spur hinterher. In einem Türrahmen lag eine Binde, schnell steckte ich auch dort die Nase rein und bemerkte, dass sie denselben Geruch hatte wie die Jacke vorher. Und auch nach dieser Binde ging die Spur weiter. Ich folgte ihr und da saß dann die andere nette Frau von vorhin, Michi, auf dem Boden. Schnell musste ich sie untersuchen, war sie vielleicht verletzt?

Nein, aber sie hatte eine Tube in der Hand, die unter großem Jubel aufgedreht wurde und das was da drin war…ich sag euch, das war vielleicht lecker…mjammjamm.

Es wäre ja einfach nur zu schön gewesen, hätte ich auch alles aus der Tube auffuttern dürfen. Aber nein, schnell wurde sie wieder zugedreht, Frauchen nahm mich wieder auf den Arm, wir wurden im Zimmer eingesperrt und mussten warten…warten…ich wollte doch noch mehr von dieser Leckerigkeit. Kurze Zeit später öffnete sich die Tür wieder und Marion rief uns erneut zu sich. Wir gingen den Gang ein wenig weiter und dort lag wieder die Jacke von Michi. Hah, jetzt hatte ich verstanden und wusste was zu tun war – schnell die Nase auf den Boden und der Spur hinterher, da war auch wieder diese Binde, die mich mit ihrem Geruch in einen anderen Raum zog. Frauchen kam kaum hinterher, so schnell ging das. Und was soll ich euch sagen, da war sie wieder…Michi mit der Tube und dem leckeren Inhalt. Alles jubelte – warum? Keine Ahnung, schließlich war das mit meiner Nase doch eine leichte Übung. Jetzt war ich aber erstmal völlig geschafft. Ihr glaubt gar nicht, wie anstrengend so erste Entdeckerchen für so eine kleine Maus wie mich sind – ab ins Auto und erstmal verschnaufen, alles sacken lassen, ein wenig drüber nachdenken, mal sehen ob mir Franzi und Benny vielleicht noch ein bisschen mehr über diesen Job erzählen konnten. Auf jeden Fall hat es riesigen Spaß gemacht.

Ich freue mich auf meine weiteren Erlebnisse auf dem Weg zum Suchhund und vielleicht melde ich mich ja auch hier nochmal zu Wort.

Bis vielleicht bald mal…eure Ronja – Räubertochter